Sonntag, 20. Dezember 2015

Weihnachtsreise

Weihnachten ist stressig geworden. Eine bekannte, alljährlich wiederkehrende Erscheinung. In Schweden ist das noch nicht so schlimm. Klar, auch hier rennt man den letzten Geschenken noch hinterher, wobei man noch mit dem Hindernis konfrontiert wird, dass die Geschäfte schon sehr früh schliessen. Supermärkte ausgenommen, liberales Arbeitsgesetz, denn diese sind von sieben Uhr morgens bis zehn Uhr abends offen, auch Sonntags.
Schlustress entfällt im Schwerpunkt Kunst. Meine Freunde hetzen den Prüfungsterminen nach, während ich noch eine Arbeit einzureichen habe. Mit ”Mys” kann aber alles ein bisschen kompensiert werden.
Dieses Jahr haben die Weihnachtszeiten in der Schweiz und in Mora eine Gemeinsamkeit: sie sind beide aper. Um sich trotzdem optimal vorzubereiten, konnten wir auf Grönklitt zurückgreifen. Eine Kunstschneerunde bringt für den Ski-OL aber herzlich wenig.

Wie angekündigt ging es deshalb in´s norwegische Sjusjoen. Eine Hüttenstadt am Fjäll. Hier wird anders Ferien gemacht. Hotelkomplexe gibt es nicht, es können einzig Ferienhäuser gemietet werden und davon gibt es tausende. Über mehrere Hänge und Hügelzüge erstrecken sich im Wald die kleinen Häuschen bishin zu grösseren Blockhäusern. Zentrum der Anlage ist ein gefrorener See. Irgendwo am Rande in einem steilen Hang stand unsere Blockhütte für sechs junge Herren. Wie diese nach fünf Tagen aussah, dokumentiere ich nicht mit Fotos, sodern mit einem Kommentar eines Bewohners. Dieser wurde abgegeben, als wir Besuch der Damen erwarteten und alles noch ein bisschen schmutziger machten:” hey, wir mussten fast nichts verändern und es sieht so grausam aus!”
Die Hauptbeschäftigung nebst dem Training waren die Diskussionen, wer Abwaschen muss sowie die langen Fussballspiele auf der mitgebrachten Playstation.
Wenn es nach 8:00 zu dämmern beginnt

35km-Tour im "Hedmarksvidda"

Ferienhäuser im Wald

Blick über den See, Ferienhäuser bis an den Horizont


Ebenfalls bestritten wir die ersten Wettkämfe der Saison. Da meine Physis noch immer nicht auf der Höhe war, machte ich mir nicht allzu grosse Hoffnungen. Trotzdem gelangen mir sehr zufriedenstellende Läufe im dichten und pickelharten Spurnetz. Die Bedingungen mit dem Schnee waren nicht rosig. An vielen Orten kamen Steine an´s Tageslicht, an anderen Orten nur blankes Eis. Diese fügten mir dann noch fast eine neue Mittelrille in einen Trainingsski ein, der Ski-OL-Läufer weiss, wie toll das ist.
So vergingen also die Trainingstage in Norwegen, eine 35km-Tour auf dem Fjäll als Höhepunkt.
Mit der Heimreise begann dann auch meine grosse Weihnachtstour in Kleinbussen und Flugzeugen. Mehr als 1300 Strassenkilometer werden es bis zur Ankunft in St. Gallen sein.
Doch bevor es in den Norden ging, stand eines der Highligts des Jahresprogramms im Kalender jedes Skigymnasiasten an. Die ”Julåttan”, übersetzt die ”Weihnachts-acht”. Worum geht es? Man trifft sich in der kleinen Sauna, presst diese mit Menschen beider Geschlechter bis oben voll und rennt dann gemeinsam nackt (den Frauen ist ein Kleidungsstück gestattet) die Rennstrecke in der Form einer Acht um die beiden Häuser der Stentorpsgatan. Man wärmt sich wieder auf und läuft die Strecke so oft man will. Dazu gibt es noch die lange Strecke hoch zur Tankstelle. Es rennen dann also 40 Schüler, mehrheitlich ohne Kleider, angeführt mit einem Pyro, zur Tanke, zwei sogar in den Shop, was von den Angestellten mit Lachen quittiert wurde. Eine klassische Skigymi-Aktion, TREKig!
Somit geht mein erstes Semester in Schweden zu Ende. Gefeiert wurde dies mit der Kunstklasse zuhause beim Klassenlehrer mit einem "julfika", einem Weihnachts-z´Vieri. 

Was es aber vor Weihnachten noch zu erwähnen gibt, ist die Eröffnung des Restaurants "ElGrano".
Angedeutet schon im letzten Blogeintrag, begannen Martin und ich, Essen an hungrige Mitschüler zu verkaufen. Am ersten offiziellen Betriebstag konnten wir schon sieben Kunden zufrieden und satt nähren, über den Gweinn sprechen wir nicht. Man kann nur sagen, dass es sich wirklich lohnt. Ein Link zu unserer offiziellen Facebookseite findet ihr hier.


Nun sitze ich im Minibus. Dies schon eine ganze Weile. Gestern Abend verliessen wir Mora, übernachteten in Sundsvall und sind nun irgendwo vor Skellefteå, die vielen Ortschaften mit der Endung –eå deuten auf den Norden Schwedens hin, den wir gegen Abend erreichen sollten. Endlich etwas mehr Schnee, dafür weniger Tageslicht. Viel weniger. Ich weiss nicht, wie viele Stunden ich jetzt schon in der hintersten Reihe eines solchen Busses sitze, am Schluss werden es 830km gewesen sein. Wegen den prekären Strassenverhältnissen geht es auch nicht allzu rasch vorwärts. In Boden, unserer Enddestination, stehen die ersten nationalen Wettkämpfe an, bevor es endlich nach Hause geht. Mittlerweilen freue ich mich wirklich darauf, wieder einmal die Schweiz zu sehen.

Dienstag, 8. Dezember 2015

Schnitzel-Tirsdag und Taco-Torsdag

Wo bleibt der Schnee. Das ist die ungeklärte Frage in Mora zur Zeit. Er lässt auf sich warten und die Kunstschneespur sowie die Gemüter der Langläufer leidet ebenfalls unter den milden Temperaturen.
Wenn es einmal kalt ist, dann ist es sternenklar, wenn der Niederschlag kommt, kommt auch die milde Luft. Am vergangenen Freitag regnete es den ganzen Tag, die Strassen mit Wasser gefüllt. In der Nacht gefror dann dieses Wasser und man kann sich die Strassenverhältnisse schnell ausrechnen. Jedoch erwartete uns keine glatte Eisbahn, nein, Schneereste gaben dem ganzen Mosaik ein unberechenbares Muster, sodass das Jogging ziemlich anstrengend wurde und schnellstmöglich ein Waldweg aufgesucht werden musste.

Aus der Woche davor gibt es kein Abenteuer, dass ich nicht schon einmal beschrieben hätte. Training, Schule, Haushalten, Spass haben, so die ganz normale Woche eben wie sie sein darf. 
Jedoch verreisten die meisten Schüler am Donnerstag schon nach Idre für den schwedischen Junioren-Cup. So kam es, dass wir im Training am Freitag noch vier Athleten waren, am Abend zum gemütlichen Weihnachtsshopping zogen wir zu dritt los.
Mit zwei Frauen auf Geschnekejagd kann ganz schön anstrengend werden, weshalb wir die "Kaffestuga", die Kaffeehütte zum Schluss aufsuchten, nachdem wir gefühlte alle Läden der Hauptgasse abgeklappert hatten.
Heisse Schokolade mit viel Sahne (siehe rechts der Tasse)...

So stand also wieder ein sturmfreies Wochenende angeflogen, nun konnte ich es aber gut gebrauchen, es gab viel zu tun, auch mit Schularbeiten. Dann macht man es sich gerade mit einem Film und Popcorn gemütlich, wird die Samstagabend-Idylle durch einen Anruf gestört. Ich solle sofort in den Keller des Hauses der ältesten Schüler kommen, es steige ein Fest! Gesagt getan, ein gemütlicher Abend mit vielen ehemaligen Schülern, die ich erst aus meinen Youtube-Recherchen vor dem Antritt dieses Jahres kannte. 
Die Nacht war lang, das Frühstück und das Mittagessen legte ich gleich zusammen.

Ab Freitag wird es sehr schnell gehen und Mora werde ich in diesem Jahr nicht mehr oft sehen.
Wir fahren nach Sjusjoen, ein Skiort bei Lillehammer in Norwegen. Am Mittwoch zurück nach Mora, am Donnerstag weiter nach Sundsvall. Dies ist aber nur ein Zwischenstopp auf der Reise in den hohen Norden Schwedens, knapp unter den Polarkreis nach Boden, wo zwei Wettkämpfe anstehen. Von dort geht es zu meinem Mitbewohner nach Piteå, wo ich eine Nacht verbringe, bis ich am Montag via Luleå, Stockholm und Kopenhagen in die Schweiz reise. Trotzdem freue ich mich auf diese Odyssee, das Reisen mit einer tollen Gruppe sowie das Fliegen liegen mir bekanntlich.

Noch kurz zum Titel. Neben den Tacos setzt sich der Fitnessteller als Mahlzeit bei uns durch. Schnitzel, Pommes-Frites und Salat, normalerweise am Dienstag. Donnerstag bleibt Taco-Tag, gerade hat Martins Vater wieder eine grosse Ladung Fleisch vorbeigebracht. So kann die Bedeutung des Titels schnell hergeleitet werden. Wir verkaufen diesen Teller jeweils auch an jene, die vergessen haben, einzukaufen oder einfach zu faul sind, natürlich mit saftiger Marge...
Ein Foto dieses köstlichen Gerichts gibt es zum Schluss, dazu wünsche ich euch Lesern eine besinnliche Adventszeit!



Sonntag, 29. November 2015

Vom Innebandy direkt zum Glöggmys

Weihnachtsstimmung zieht in den Wohnungen des Stentorps ein. Die Zimmerfenster sind mit leuchtenden Sternen oder Kerzen ausgestattet und in den Stuben wird fast täglich zu "Glöggmys" geladen. "Mys" ist ein sehr sehr schönes Wort, Google kann es nicht übersetzten, ich will es mindestens versuchen. Zuerst einmal kann es Verb und Nomen zugleich sein, als Adjektiv heisst es dann "mysigt".
Man stellt sich also vor, dass man in einer Wolldecke gehüllt mit einer Gruppe Skigymnasiasten auf einem Sofa sitzt, alle eine Tasse "Glögg", ein schwedisches Weihnachtsgetränk in der Hand sowie Pepparkakor (Pfefferkuchen) und Lussebullar (Zopfteiggebäck mit Safran) auf dem Tisch. Dazu einmal nicht Rammstein, sondern eher sanfte Töne, das ist "Mys". Gemütlich trifft den Nagel noch nicht ganz auf den Kopf, jedoch auch nicht mehr weit davor entfernt.
Alle, die diesem Blog lesen und ein besseres deutsches Wort kennen, sollten doch die Kommentarfunktion für Korrekturen verwenden!

Der IFK Mora OK lud am Samstag zum grossen Jahresfest. Zuerst durften wir aber die Jahresplanung mit dem Elitekomitee durchgehen sowie zur Siljanstrophy antreten. Dieser Wettkampf ist eben kein gewöhnlicher OL, nein. Auf drei Karten wurden gelaufen, zum Beispiel einer Orthofotokarte oder einem Exemplar, das mit 1710 datiert war. Das ganze führte über 13km durch die Siedlungen in Mora. Ehrungen, ein Troubadour, Liveacts aus dem eigenen Club oder Spielwettkämpfe (bei dem ich auf Rang 6 von 75 abschloss), liessen sich nicht mit einer HV der OLG St. Gallen/App. vergleichen. Bis in die Morgenstunden wurde noch fröhlich getanzt und irgendwie fanden auch alle wieder nach Hause.

Am Sonntagabend gab ich mein Comeback im Unihockeyteam. Nach sieben Wochen kein, der nur sehr lockeres, Training war dies eine absolute Katastrophe. Meinen wenigen Fähigkeiten, dem schnellen Laufen zum Beispiel, wurden ganz rabiat Grenzen gesetzt, sodass ich mich im Gewand eines alten, korpulenten Mannes wiederfand, schwer atmend bei jedem Spurt.
 Klar also, dass kein Aufgebot für den Match am Montag eintraf, umso wichtiger der Einsatz wie gewohnt in der "Klack", der Fankurve, wo er entsprechend effektiv war. Kantersieg gegen den Tabellenletzten.

"Die stolzen Langläufer", unsere Ultras
An dieser Stelle erwähne ich etwas, wovor ich mich lange gescheut habe, obwohl es kein Tabuthema ist. Denn dieser Montagabend brachte auch Trauriges mit sich. Der treue Blogleser kennt Anna.
Leider wird das mit Anna nichts festes, so wie ich es mit gewünscht habe. Was dazu führte, kann ich mir auch nicht erklären, es gilt allerdings, nach vorne zu schauen, was ich auch mache und dies gelingt sehr gut. Schliesslich habe ich auch hier die Freunde, mit denen ich über alles sprechen kann und mit denen ich sehr sehr viele unterhaltsame Abende habe.

Am Dienstag mussten wir früh raus, uns wurde Blut abgenommen. Diesmal geht es mit den Resultaten hoffentlich nicht wieder 5 Wochen. Da es sich nicht gelohnt hätte, bis nach Grönklitt zu fahren, trainierten wir kurzerhand mit den Laufschuhen unten in Mora. Aufregend auch nur darum, dass wir uns fast verlaufen und einen Kameraden verloren hätten sowie ein Hermelin antrafen.
Der Abend klang im Tingsnäs aus, Glöggmys und Männergespräche wie gewohnt.

Was uns im Jahrgang irgendwie stolz macht ist, dass wir als ganze Gruppe sehr viel unternehmen. Wie auch heute, denn das Kino in Mora mussten wir endlich einmal unter die Lupe nehmen. Damit war der Tag aber noch nicht beendet, wieder galt es, die Unihockeymannschaft zu pushen. Allerdings waren wir nur zu dritt auf der Tribüne, umso lauter deshalb. Gegen den Gruppenersten war die Partie auf dem Papier schon entschieden, nicht aber nach der ersten Habzeit, da führte "Skidgym" noch 3:1! Das spiel endete nach einer schwachen Schlussphase 4:4, fast hätte es noch zum Sieg gereicht.
Habe ich mir für den Donnerstag noch einen ruhigen Abend vorgenommen, wurde schon wieder zum Glögg geladen, man kann ja nicht nein sagen...
Vielleicht am Freitagabend? Kaum, denn im Tingsnäs wurde, wie könnte es anders sein, Glögg offeriert und anschliessend Fussball in der Turnhalle gespielt.

Nach einem Langlauftraining auf einer miserablen Loipe (der Herbst ist zurück: Wind, Regen und ?8 Grad) duftete es plötzlich angenehm weihnachtlich in unserer Küche. Martin und ich veranstalteten den grossen Backtag. Von schwedischen Lussebullar zu Zimtsternen und Mailänderli, jeder Gast, der heute zu uns kam, konnte sich am Gabentisch bedienen. Natürlich verlief die Fertigstellung dieser Kekse nicht ohne Komplikationen, die Nachbarn mussten uns zweimal mit neuen Eiern beliefern, da Helfer Emil einfach keine Eier trennen konnte...


Fifa auf der Playstation, Glögg und Kekse, so klang der Abend im Stentorp dann aus.

Mir geht es zur Stunde, es ist Sonntagnachmittag, 16:00 und schon stockdunkel, richtig gut. Ich habe diese Woche gemerkt, wie viele gute Freunde ich hier oben schon gefunden habe und wie wertvoll es ist, sich offen in ein solches Abenteuer zu stürzen. Ich kann offen auf Menschen zugehen und mit ihnen endlich auch so sprechen, dass nicht nach dem ersten Satz klar ist, dass ich Ausländer bin. Dies wird belohnt und es macht mir Freude, in diesem Umfeld hier meine Zeit zu verbringen.

Die letzten 100 Tage bis zum Wasalauf sind angebrochen, Gruss aus Mora!



Samstag, 21. November 2015

Der Schnee ist da!

Welch' eine Ankunft in Mora, wenn man aus dem so überdurchschnittlich warmen Herbst in der Schweiz zurück kommt. Temperaturen um den Nullpunkt und der erste Schnee! Mühsam nur, dass schon überall viel zu viel Kies auf die Trottoirs geworfen wurde und die Rollkoffer ziemlich zäh zum ziehen waren.
Der erste Schneefall wurde mit einem Jogging gefeiert
Nun ja, so viel Schnee war es dann doch nicht, trotzdem konnte in Grönklitt mit Schnee aus dem Vorjahr und jeder Menge Kunstschnee eine Runde ausgelegt werden.

Ab Dienstag konnte ich diese dann auch nutzen, war ich doch endlich vom Pfeifferschen Drüsenfieber befreit. Wie gewohnt steigen wir aber chronologisch ein. Die Woche in der Schweiz ist in einem Blog über mein Leben in Schweden wohl nicht so erwähnenswert, auf alle Fälle war es sehr toll, auch mal etwas länger zuhause zu sein.
Am Samstag durfte ich an dem Swiss Orienteering-Fest in Trimbach teilnehmen und alle meine Freunde wieder treffen, das war richtig toll! Nach dem rauschenden Fest ging es am Montagmorgen mit dem ersten Flieger wieder nach Norden, in den kalten dunklen Norden. Während es gegen 8 Uhr hell wird und die Sonne den Stentorpsgatan nicht mehr vor 9:00 erreicht, geht diese um 15:00 schon wieder unter, um 16:00 ist es dunkel.

Die ersten Schneekilometer
Und endlich dieser Dienstag, endlich mein Comeback nach sechs Wochen, endlich die ersten Schneekilometer verbuchen, endlich wieder mit der Gruppe unterwegs sein. Schöner könnte diese ersten 18km nicht gewesen sein, obwohl die Technik zuerst noch entrostet werden musste.
Die Unihockeysaison war weiterhin in vollem Gange, am Abend stand das zweite Saisonspiel an, in dieser Runde brachten wir aber nur eine sehr kleine Fantruppe zusammen, eine umso kräftigere. Schlagzeilen schrieb dabei Baien, der in letzten Spiel noch Tore schoss und jetzt die Fankurve anführte. Der gute Herr aus Stockholm ist Fussballultra und besitzt eine Schachtel Pyromaterial in seiner Wohnung. Dass seine Sprechgesänge beim Schiedsrichter nicht gut ankamen, kam er in Form einer Verwarnung zu spüren, am Ende des Spiels kam es zur Diskussion mit dem Unparteiischen und die Geschichte wird ein Nachspiel haben.
Im Gegensatz zur letzten Runde werden die Gesänge dieses Mal nicht übersetzt ;-)

Am Mittwoch feierte ich eine spezielle Premiere, mein Einsatz als Deutschlehrer begann. Es machte mir ziemlich viel Spass, etwas über meine eigene Sprache zu vermitteln, auch wenn mich die Lehrerin immer wieder bremsen musste, wenn ich den Schülern sagte:"so geht es auch, ist einfach Slang-Deutsch".
Der Abend nach der Heimfahrt aus Grönklitt nach weiteren 20km auf dem Schnee muss nun aber als Chronik dargestellt werden:

16:10: Abfahrt in Grönklitt, Sitzplatz neben Sebbe, einem eingefleischten Hockeyfan

16:20: Wir erfahren von Fahrer Kalle, dass heute Abend das grosse Siljans-Derby steigt, die beiden Hockeyvereine aus Mora und Leksand treten gegeneinander an. Sebbe ist Leksand-Fan, wusste dies trotzdem nicht.

16:30: Es sind noch Tickets vorhanden! Allerdings beginnt der Match um 19:00 und wegen einer Störung gäbe es anscheinend Einschränkungen im Zugsverkehr bei Leksand, wir trauen dieser Sache nicht.

16:40: Wir erreichen den Essenssaal am Gymnasium, Sebbe erkundigt sich bei anderen Leksand-Fans, ob sie dem Match beiwohnen.

16:45: Tatsächlich, Frosten wird mit einem Fanbus aus Älvdalen nach Leksand reisen, er kontaktiert sofort den Fahrer, ob es noch mehr Sitzplätze gibt. Volltreffer, die Antwort ist positiv.

16:55: Fertig gegessen, ich renne in meine Wohnung, ziehe mich um und buche via das Handy die Tickets

17:05: Unterwegs zum Treffpunkt mit den beiden Fans, die natürlich in den Leksand-Trikots anmarschierten.

17:30: Im Fanbus unterwegs in die "Norra Stå", der Fankurve. Wie sie alle behaupten, die beste und traditionellste Fankurve Schwedens.

18:40: Die Stehplätze bezogen, die Stimmung in der Kurve steigt, ich habe eine Ahnung was sie alle schreien, schreie aber auch mal mit, wie es der "Klackledare" befiehlt.

19:00 Der Match nimmt seinen Lauf.

Was mich positiv überraschte, war die positive Stimmung in der Kurve. Der Gegner wird nicht ausgebuht, es wird einzig und allein die eigene Mannschaft angetrieben. Das Spiel ging unglücklicherweise 1:3 verlohren, trotzdem gefiel mit der Abend und verstehe nun auch, was ich da gesungen habe.

Donnerstag Pizza-Tag. Wiedermal fand sich eine muntere Herrentruppe im Bahnhofskiosk, wie gewohnt mit anschliessendem und kaum mehr aufhörenden Männergespräche im Tingsnäs. So klingen die besten Abende hier am Skigymi aus, diese Jungs sind richtig gute Freunde geworden und nich darf Teil dieses Verbundes sein. Englisch gibt es nun definitiv nicht mehr für mich!

Weitere Schneekilometer bei bestem Wetter am Freitag. Nun zeigt sich Dalarna von seiner besten Seite. Zur Stunde ist es -7 Grad Celsius und keine Wolke ziert den Himmel, es riecht nach Winter, ein seidenfeiner weisser Hauch von Schnee liegt auf den Dächern, die ersten Seen sind gefroren.
Die Woche war sehr umtriebig, die Zeiten der Langeweile sind vergessen, es gibt wieder genug zu tun, auf stehen Prüfungen an, die wegen der Sprache eine Doppelbelastung bereiten. In Biologie muss ich Wörter wie Kreislauf, Zersetzung oder Zellatmung übersetzen, damit ich die Aufgaben überhaupt verstehe. Habe aber noch ein ganzes Wochenende Zeit, um diese Herausforderungen zu meistern, in meinen nun 100 Tagen in Mora habe ich definitiv schon grössere Aufgaben erfolgreich bestanden.
Winter in Grönklitt



Dienstag, 17. November 2015

Der Rückblick nach 95 Tagen

Im August habe ich die Schweiz mit dem Reiseziel Schweden verlassen.
Eine Reise in´s Ungewisse? Vielleicht. Ein mutiger Schritt: auf jeden Fall. In diesem Artikel blicken wir auf meinen Anfang in Mora zurück und blättern nochmals durch das virtuelle Buch von positiven wie auch negativen Erfahrungen, die ich bislang machen durfte. Gedanken aus einer Zugfahrt durch den tristen Schwedischen Herbst und dem ersten Schneefall in Mora.

Beginnen wir mit der wichtigsten Aussage: ich bereue diesen Schritt auf keineswegs, nein, ganz im Gegenteil, ich glaube, mit dem Umzug nach Mittelschweden alles richtig gemacht zu haben. Klar, es gibt eigentlich viele Punkte, die gegen einen solchen Schritt argumentieren. Ich verliess ein funktionierendes Umfeld mit guten Freunden, einen guten Ausbildungsweg sowie meine Familie. Trotzdem fiel mir dieser Entscheid nie schwer, da ein lang ersehnter Traum überwiegen konnte. Ich bekam die Gelegenheit, soviel Sport wie möglich zu machen, neue, absolut geniale Freundschaften und Kontakte zu knüpfen, eine neue Sprache zu lernen und in einer neuen Kultur zu leben. In der Schweiz habe ich mir dieses neue Leben oft ausgemalt, mir viele Hoffnungen gemacht und neue Chancen gesehen. Diese Chancen habe ich bekommen und diese Hoffnungen und die farbigen Bilder wurden Wirklichkeit.

Unser Steg im Herbstlicht
Meine Ankunft wurde mir von allen Seiten so leicht wie möglich gemacht. Die Trainer kümmerten sich von Anfang an um mich und regelten die Dinge mit Schule und haben es sicherlich auch geschafft, dass ich sie als Vertrauenspersonen ansehe. Allen voran mein zuständiger Coach Kalle. Dazu kommen auch die ganzen Anspruchspersonen im IFK Mora, in welchem ich ebenfalls schnell aufgenommen wurde. An dieser Stelle gilt es auch Simon zu erwähnen, dem anderen Schweizer im Verein, der mir diverse Dinge wesentlich vereinfachte, durch ihn konnte ich auch mein Gepäck beim eigentlichen Umzug im August halbieren.
Es gäbe an dieser Stelle so viele weitere Namen, die mir dieses Erlebnis zu dem gemacht haben, was es ist, alle zu erwähnen, wäre eine sehr lange Geschichte.

Abschliessend will ich erwähnen, dass aber alle meine Mitschüler die wichtigsten Perosnen waren. Es begann bei Small-Talks im Training mit den Gleichaltrigen und und endete bei den ältesten Schülern, die sich doch die Mühe machten, mich in die Gruppe einzugliedern, was ich nicht selbstverständlich finde. Klar, ich war eine offene Person und kann auf Leute zugehen, hier kam man aber vor allem auf mich zu. Man kam auf den Fremden zu, den Schweizer, der jetzt schon als Schwede behandelt wird.
Aus meiner Sicht ist dies der Grund, warum ich mich hier am Mora Skidgymnasium so geborgen fühle.
Okay doch, Anna, Emmy, Elin und Axel dürfen speziell hervorgehoben werden, habe ich in diesen jungen Menschen beste Freunde gefunden, die mich von Anfang an oft zum Lachen gebracht haben oder für mich da waren, als mein erstes Heimweh aufkam.

Mit der Zeit kam es immer besser mit der Sprache, was für viele meiner Klassenkameraden bedeutete, dass sie nicht mehr Englisch mit mir sprechen mussten. Vielen war es nämlich unangenehm, vor anderen Schweden Englisch zu sprechen, was dazu führte, dass die Konversation nicht gesucht wurde. Somit war dieses Problem auch gelöst. Mittlerweile geht die Sprache ziemlich fliessend, nur mit den Zeitformen hapert es noch, ich kann mich aber problemlos unterhalten. Weitere Aspekte der Kultur, die unterschiedlicher ist als man zunächst denkt, wurden mir laufend aufgezeigt, vor allem gewisse Sitten im Umgang mit menschen waren für mich neu, allen voran der „Jantelagen“ dessen Inhalt etwa so viel wie:“ich bin nicht besser wie du, du bist aber auch nicht besser als ich“ bedeutet.

Dieser Rückblick fällt alles in allem also nur positiv aus, ich geniesse jeden Tag hier, mein Leben hier ist ein absolutes Privileg, dass ich sehr zu schätzen weiss. So viele tolle, hilfsbereite, lustige und offene Menschen an einem wunderschönen Ort in einem wunderschönen Land, das sind die beiden Faktoren in dieser Formel für meine Zeit hier. Ganz nach dem Lied des Deutschen Interpreten Axel Bosse: „Schönste Zeit“.

Nebst den sozialen Aspekten, die ich bislang vor allem erwähnt habe, gab mir dieses Schweden noch mehr. Ich fand immer mehr zur Ruhe, ich konnte so viele negative Dinge in der Schweiz zurücklassen und Positives mitnehmen. Die Ruhe in der Natur, diese Weitläufigkeit, die Wildnis, die haben mich in ihren Bann gezogen. Ich brauche im Moment keine hektische Stadt, Mora passt einfach. Etwas, was der Schweiz allgemein fehlt, wie sollte ich auch auf eine Biketour gehen und während dieser Zeit keiner Menschenseele und nur einer handvoll begegnen?

Es gäbe eigentlich so viele Dinge dazu zu erwähnen, das virtuelle Buch am Anfang dieses Posts ist wohl umfasender als so mache Enzyklopädie, etwas zusammengefasst in diesem Blog, nicht nur in diesem Artikel. Wenn du also wirklich alles wissen möchtest, dann kannst du mit dem Lesen ja nochmals beginnen, vorausgesetzt das gestresste Arbeits- oder Schulleben raubt dir nicht die kostbare Zeit, wie es des öfteren bei mir der Fall war und unter anderem ein Grund gewesen ist, hierher zu ziehen. Trotzdem glaube ich, dass ihr nach dem Lesen nur dieses Artikels wisst, wie gut es mir eigentlich gerade geht, dass ich, wie es Hermann Schönbächler, die Schweizer Kultfigur sagen würde "meiner Bestimmung zugeführt werden konnte". 

Mit diesem wunderbaren Zitat schliessen wir diesen Artikel, ihr könnt euch sicher sein, dass ich weiterhin regelmässig schreiben werde, da mich so viele tolle Feedbacks erreichen und auch die Aufrufsstatistiken unerwartet hoch liegen, es ist mir eine Freude, weiter zu machen. Weitergehen soll es auch im gleichen Stil für mich hier in Mora, auf einen schneereichen und erlebnisreichen Winter!

Donnerstag, 5. November 2015

Kein Trainingslager gleich Schweiz

Die Gleichung im Titel ist jetzt etwas verwirrend, das könnten wir aber im Verlaufe dieses Artikels noch ändern.
Mit meinem Pfeifferschen Drüsenfieber geht es wie gewohnt weiter, keine Symptome, nur Blutwerte, aus denen nichts gutes schliessen lässt. Weiterhin darf ich nicht trainieren, was dann zu den eigentlichen Problemen führt, mit denen ich mich momentan herumschlagen muss. Der seelische Schmerz, der mir durch die ganze Krankheit zugefügt wird, ist um einiges schlimmer.

Wie schon in den Ferien bin ich weiterhin ziemlich einsam, denn nebst der Schule kann ich in Moment einfach nichts machen, ich bin zuhause, mal draussen und so verschmelzen die Tage nur sehr zaghaft. Nach einem Gespräch mit den Trainern war dann auch klar, dass es nicht allzu viel Sinn macht, in´s anstehende Trainingslager zu fahren, Destination wäre, wie schon im Herbst, Idre gewesen.
Da ich es hier alleine keinen Tag länger aushalten würde, wenn alle meine Freunde weg wären, entschieden wir, meine Familie, mein Trainer und ich, dass ich schon Übermorgen Samstag wieder in die Schweiz fliege! Diesmal wird der Aufenthalt aber mehr als doppelt so lange, ich bleibe stolze neun Tage. Mal schauen, ob ich danach noch Schwedisch spreche ;-)

So, lassen wir das Negative nach den Schemen der dialektischen Erörterung hinter uns, ich weiss auch noch einige positive Dinge zu berichten!
Mora wurde in der letzten Tagen nämlich vom wunderschönen Spätherbst erfasst, die Temperaturen stiegen sogar wieder ein den zweistelligen Plusbereich.
Obwohl keine knallgelben Blätter mehr in den Birken am Stentorp hängen, hatte auch diese Zeit ihren Reiz, die letzten warmen Sonnenstrahlen mussten noch aufgesaugt werden, denn jetzt geht es definitiv bergab. Nebel, Kälte und die einsetzende Dämmerung vor 16:00 läuten den Winter ein, von Schnee aber noch keine Spur.

Und Sport, ja das gab es jetzt doch noch, nicht nur Fifa an der Konsole, nein, Unihockey!

Die lang ersehnte Lokalliga, der Korpen, begann gestern. Für das erste Spiel wurde das ganze Skigymi mobilisiert und mit Autos ins Stadion, ja Unihockeystadion, gefahren, wo wir auf den Rängen schnell Stellung bezogen. Gegner heute Abend: "Hanson Motor", eine lokale Autofirma.
Mit meinen Kuhglocken, gut 50 Fans und einer Pauke feierten wir unser Team schon beim Auflaufen auf das Spielfeld. Unsere Fangesänge waren noch nicht ganz ausgereift, jedoch sehr laut, hier einige feine Beispiele, Pauken und Klatschrythmen müssen selbst ausgemalt werden:

  • "Hanson Motor hat keine Kunden!"
  • "Baien (einer unserer Starstürmer) stemmt 100 (Kg) auf der Pressbank!"
Schöne Statistiken, sowie unser Matchplan und Berichte findet ihr auf unserer Facebookseite, sowie auf der offiziellen Seite der Liga.

Im Vorfeld wurde mit einer Niederlage gerechnet, da letztes Jahr kein Ligaspiel gewonnen wurde. Doch was dann geschah, war magisch: Von Beginn an dominierte Skidgym die Autoverkäufer, man liess defensiv keine Chance und offensiv ging man in den Frontalangriff, unsere voll getrainierten Stürmer, so wie ein Traktor oder Panzer, hielten den Torwart des Gegners unter Dauerbeschuss.
Nach acht Minuten erlöste uns "Allerhed" nach einem phänomenalen Zuspiel von "Baien", die Eins stand! keine 100 Sekunden vergingen, bis unser Torgarant Axel Aflodal zuschlug und nur 18 Sekunden später schoss uns Albin definitiv in's Glück, die Tribüne stand Kopf und der amtierende Capo schon jetzt heiser.
In der zwölften Minute war dann aber unser Torwart Hugo zum ersten mal geschlagen, der sonst eine sehr stabile Leistung an den Tag legte. Es sollte aber das einzige Gegentor des Abends bleiben.
Auch in der zweiten Halbzeit liess der Druck nicht nach, Captain Herbert brachte es auf den Punkt: "voller Krieg" das Motto unserer Mannschaft. Das nächste Tor folgte alsbald, wieder von einem Erstklässler erzielt. "Pungen" hiess der Torschütze, Axel Alfodal mit dem herrlichen Zuspiel.
14 Sekunden später erhöhte der Captain auf 5:1, kurz vor Ende dann nochmals auf den Endstand 6:1, was für eine Freude! 
Ein fulminanter Start in die Saison, so darf es weitergehen!
Damit verabschiede auch ich mich, der Reis im Reiskocher gart schon und die Chicken-Nuggets in der Pfanne brutzeln!



Montag, 2. November 2015

Schweizerreise

Als das Wochenende endlich zur Neige ging, durfte ich wieder einmal packen und mir einen Boardingpass auf¨s Handy laden. Es war soweit, es ging für vier Tage in die Schweiz! Die sozialen Interaktionen beschränkten sich auf die kargen Worte mit der Kassiererin im Supermarkt. Eine Tatsache, mit der ich langsam bekannt gemacht werde. Es ist einer der schmerzlichsten negativen Punkte, der mir bislang in meiner Zeit hier widerfahren ist; die Einsamkeit. Allerdings tat es sicher auch einmal gut, ich hatte viel Zeit für Alles, was Zeit in Anspruch nahm. Ein Gut, dass es in der Schweiz nicht gibt und nie geben wird.

Ja, und dahin führte meine Reise, als ich am Montagmorgen den Zug nach Stockholm bestieg. Besser gesagt aber nur bis Borlänge, ab dort fuhr wegen einer Entgleisung kein Zug mehr, ein elendslanges Warten auf einen Ersatzbus stellt sich ein, immer die Abflugzeit im Hinterkopf.
Eine geschlagene Stunde ging es also bis ein Car auftauchte und uns direkt vor das Terminal in Stockholm-Arlanda chauffierte. Es soll erwähnt sein, dass dabei nie gemeckert wurde, jeder Reisende behielt seine Emotionen für sich. Dies soll ein Verweis auf 5 Minuten Verspätung bei der SBB sein...
Mein Mitbewohner Martin erreichte Mora am darauffolgenden Wochenende mit 2,5 Stunden Verspätung, also geniesst eure Bundesbahn in der Schweiz!

Im schönsten Abendlicht entstieg die kleine SAS-Maschine dem schwedischen Spätherbst, brachte mich in die schon fast mediterran anmutende Schweiz und bei der Ankunft in St. Gallen wurde ich mit Schwedenfahnen willkommen geheissen, danke! :)

Am Dienstag ging es früh los mit einem Arztbesuch. Das ist immer noch so eine Sache, die in hier oben schwer lösbar zu sein scheint. Auf die Resultate meiner Blutproben vor nunmehr drei Wochen warte ich auch heute noch. In der Schweiz gab es dann am Freitag danach das Telefon, dass sich der Verdacht eines Pfeifferschen Drüsenfiebers bestätigte, Zusammen mit einer Entzündung an der Leber, eine nicht allzu heitere Sache also, zwei weitere trainingsfreie Wochen sind angesagt. Jedoch mein Arzt in der Schweiz, man bemerke, es ist der Teamarzt des Olympiateams, vermittelte mir gleich einen neuen behandelnden Arzt in Dalarna. Wie könnte es anders sein, Teamarzt der schwedischen Langlaufnationalmannschaft. Diese Sache ist also auch aufgegleist, brauchte aber so seine Zeit. 
Wie hald alles in Schweden. Es wird schon irgendwie und irgendwann klappen, vielleicht aber nicht in der Zeit wie es sich das Perfektionistenvolk aus den Alpen gewohnt ist.

Nach einem feien Nachtessen mit meinem Grossvater hielt ich am Mittwoch zwei Referate an der Kantonsschule Trogen. Meine Klassenkameraden wussten nichts davon, unter strikten Geheimhaltungsmassnahmen und Notlügen kam es zur grossen Überraschung, alle schienen glücklich über den Besuch und die mitgebrachten Zimtschnecken.
Dicht getaktet nahm der Tag seinen weiteren Lauf, ich traf zwei weitere Freunde und leitete am Abend das Vereinstraining, bevor es am Donnerstagmorgen schon wieder zum Flughafen ging.

Treue Leser zeichnen sich jetzt damit aus, dass sie die Geschichte kennen, wie ich an einer Tankstelle für fünf Kronen eine Wurst und eine Packung Schokolade erwarb, ähnliches widerfuhr mir auf dem Heimflug, hier die Geschichte:
Die Burnout-Touristin (Annahme des Autors; die Frau reist Ende Oktober in den äussersten Norden Schwedens, zu dieser Zeit eine Region mit Minusgraden, ersten Schneefällen aber viel Ruhe und telefoniert vor dem Abflug aufgeregt mit einer Freundin, dass sie nun endlich dem Geschäft entfliehen könne), hatte nur grosse Scheine mit sich und konnte ihr Cola so nicht bezahlen, da die FA (Flight-Attendant) kein Wechselgeld hatte. Der flotte Schweizer Sitznachbar, der zum Glück gleich noch Schwedisch sprach (im Gegensatz zur Touristin, die sehr karges Englisch lieferte), wechselte der guten Frau schnell sein Münz weg, was die FA geschätzte tausend Mal lobte. Seine eigene Bestellung, ein "Wrap of the day" konnte er dnan aber auch nicht mehr bezahlen. Die Stewardesse werde später nochmals kommen. Dem war aber nicht so, ich suchte sie also in der Bordküche auf, wo mich die FA wieder in den höchsten tönen lobte, mit die Kosten erliess und betonte, dass dies nur bei SAS geschehe. Ich betonte im Gegenzug, dass ich ja immer mit SAS fliege ;-)

Am Samstag erhielt ich meinen Mitbewohner zurück, die Stimmung wurde wieder heiterer, jetzt hat die Schule auch wieder Fahrt aufgenommen. Okay nein, ein Lehrer erschien an diesem Montagmorgen in Geschichte nämlich nicht, ohne jegliche Entschuldigung.

Leider war der Abstecher in die Schweiz viel zu kurz, die Zeit verging wie im Fluge, es hat sich aber allemal gelohnt. Zurück bin ich wieder am 21. Dezember um 21:45 in Zürich, bis bald!

Freitag, 23. Oktober 2015

Höstlov

Es kehrt wieder Ruhe in Mora ein. Aber auch der Ruhe wird es bald zu langweilig werden, denn alle verlassen Mora, Mora wird bis Morgen ausgestorben sein; oder zumindest Stentorp. Alle meine Freunde ziehen zu ihren Familien in ganz Schweden oder einfach in die Berge auf die ersten Loipen im Lande. Ich bleibe, zumindest bis Montag, danach nimmt mich ein Flugzeug auch mit in den Süden. Das Wetter wird auch langsam rau. Während es jetzt zwar wieder wolkenlos ist, hat es die letzten zwei Tagen fast nur geregnet, auch gerne mal seitwärts. Training gab's weiterhin nicht, es macht einfach keinen Spass, meinen Freunden zuzusehen, wie sie die letzten schönen Rollskitouren absolvieren, während mir die Tasse Tee und das Bett bleibt, allerdings kann ich wieder normal zur Schule gehen. Dort zogen sie wirklich noch den Strick an, ich musste zwei Arbeiten schreiben! Auf Schwedisch, versteht sich. Somit kann man sich die Morgen anders vertreiben als mit öden Youtubefilmen oder der Playstation.

Allerdings blieb mein Sozialleben nicht auf der Strecke, da zumindest eine der erwähnten Arbeit eine Gruppenarbeit war, zusammen mit zwei netten Skigymimädchen, die ich zuvor nicht sonderlich gut kannte, was natürlich eine super Gelegenheit war, die letzte unbekannte Wohnung am Skigymi von innen zu sehen.
Zudem veranstalteten wir am Donnerstag einen "Backabend". Alle brachten Zutaten mit und man verwertete sie, wenn man nicht gerade in einen Fifa-Match oder den Coiffeursalon im Bad involviert war.
Neuigkeiten gibt es übrigens auch von meinem Job als Deutschlehrer! Es wird nach den Herbstferien soweit sein, dass ich als Assistent in einer Klasse Deutsch unterrichten werde, also vorallem den Schülern die Möglichkeit gebe, Deutsch aktiv anzuwenden. Das tolle daran: die halbe Klasse ist am Skigymi und kennt mich dadurch bestens. Es hat schon einen Moment gebraucht, bis dies nun zustande kam, denn es funktioniert in Schweden meist nicht, wenn man jemandem sagt, ob er es der nächsten Person sagen kann. Man sagt es lieber selbst.

Ach ja, eine Matheprüfung habe ich auch noch geschrieben. Allerdings war das ja so, dass wir im Unterricht lernen, eine Kartoffel zu schälen, an der Prüfung aber ein handgestreicheltes Chateaubriand auf angedünsteten Spargelspitzen zubereiten müssen. Zum Glück war meine Hochleistungstaschenrechner aus Griesser´s Zeiten dabei, der mich, so gut er konnte, über Wasser hielt und nichts anbraten liess.

Somit allen ein schönes Wochenende, ich melde mich in die Ferien ab! B-)

Montag, 19. Oktober 2015

Sjuk

Sjuk, ja, das Schwedische Wort für "krank".

Seit Dienstagnachmittag der letzten Woche stimmte etwas einfach nicht mehr, bis dato ist nicht sicher, an was es harzt. Zu viel Training? Borreliose? Das Resultat der Blutuntersuchung steht noch aus.
Aber ja, alles begann noch so gut am Montagabend.
Das Freundschaftsspiel mit dem Unihockeyteam gegen Våmhus Eagles, die Mannschaft aus dem Nachbarort, stand an, die Anspielzeit etwas uchristlich erst um 21:30. Die Gegner von einem anderen Kaliber. Durchschnittlich 40 Jahre alt, mindestens 2 Meter hoch und ebenso breit, was meiner Arbeit als Stürmer nicht sehr entgegenkam, da ich mich des öfteren auf dem Boden wieder fand. Trotzdem starteten wir konzentriert und engagiert in den Match und nach gut zehn Minuten erzielte Jonte das erste Tor seines Lebens und das erste Saisontor. Herrlich, wie der Ball am massiven Torhüter genau ins Kreuz segelte. Jonas, Dalle, Adam und Pungen erhöhten schliesslich auf 6:0, was für ein furioser Auftakt! Totmüde ab in´s Bett, Dienstag!
Es stand Schul-OL an. Da es Teil des Lehrplans ist, das alle Schüler der gesamten Schule einen OL absolvieren, wurden wir erfahrenen, trainierten Läufer auf den gleichen Kurs wie die Langläufer geschickt, die zum zweiten oder dritten Mal mit einer OL-Karte navigieren mussten. Wieder herrschten Minusgrade bei dieser Morgeneinheit, keine Wolke, herrlicher Sonnenschein und letzte Beeren im Wald.
Ja und dann plötzlich, dann ging es eben bergab und es wurde meistens langweilig.
Da ich mich aber trotzdem ab und zu gut fühlte, war ich in der Lage, einen weiteren wunderschönen Herbstspaziergang anzutreten, mit den Freunden am obligaten Pizzaessen im Bahnhofskiosk zu erscheinen oder am Donnerstag dann endlich die lang ersehnte Playstation in Betrieb zu nehmen.
Das klassische Herbstbild auf der "Bryggan"
Am Wochenende kam Papa. Dies hatte auch einen speziellen Grund, denn das Skigymi organisierte das grosse Familienwochenende. So zogen alle Familien aller Schüler nach Mora, um gemeinsam mit ihren Schützlingen zu trainineren. So zumindest der Plan, denn das war bei uns ja nicht möglich, bei Deininger's hiess es: Krankenhaus. Doch schon das erlangen eines solchen Termins liess meine Trainer den ganzen Tag telefonieren und warten. Zuerst gab's da so eine Hotline-Beratung, die uns sagte, es seien keine Termine mehr frei. Idee von Kalle: "Sagen wir, es sei ein Notfall." Es funktionierte, am Abend der erste Arzttermin auf schwedisch, was eigentlich sehr gut funktionierte, obwohl ich nicht jedes Symptom verstand. Auch die Erklärung, dass ich mein Bein heben sollte, die Ärztin es wieder nach unten drückt und ich dagegen drücken sollte, kam bei mir lange nicht an, Diagnose Reaktionsschwäche?
Ja, so verging dieses Wochenende dann, irgendwie hatten wir aber beide Freude daran.
Am Sonntag luden wir dann noch meine Freunde zu einem richtig schweizerischen Fondueplausch ein, ich war mir nicht ganz sicher, ob sie nicht gelogen haben, oder ob es wirklich schmeckte.
Wichtig natürlich, dass ich ein Caquelon samt Fonduegabeln, Ferigmischungen und Tellern beim letzten Familienbesuch geschenkt bekommen habe.
Nun, Stand Montag, bin ich auf dem Weg zur Besserung, lasset uns die letzte Woche bis zu den Herbstferien noch passieren.

Montag, 12. Oktober 2015

25Manna

Auch wenn du vielleicht denkst, dass hier deine Schwedischkentnisse an gewisse Grenzen stossen, nein, du hast es richtig übersetzt. Der Titel dieses Posts und der Name der drittgrössten OL-Veranstaltung in Schweden bedeutet wirklich "25 Mann". 25 Personen in einem Staffelteam. Okay, mit viel Werbeaufwand würden wir mit der OLG St. Gallen/Appenzell vielleicht ein ganzes Team vollkriegen, OK Linné, der grösste OL-Klub Schwedens stellte sechs Teams. 150 Mann.

Mit Mora stellten wir heuer drei Teams, was allerdings nicht rekordverdächtig ist, es sind auch schon vier gewesen, wird stolz berichtet.
Der Reiz an dieser Staffel ist vor allem, dass es gewisse Limitierungen bezüglich des Alters und des Geschlechts gibt. Es dürfen also nicht nur Eliteläufer in einem Team aufgestellt werden, es muss auch Seniorinnen und Junioren beinhalten. Somit gewinnt also nicht unbedingt der Klub mit der teuersten Eliteabteilung, sondern der wirklich "beste Klub", wie es in der Werbung auch heisst.

Die Reise begann am Freitagabend, gewohnt mit dem Reisecar nach Stockholm, wo wir unser Hotel in einem Vorort der Hauptstadt bezogen. Wie schon an der SM wollte es der Zufall auch dieses Mal, dass für mich kein Bett, sondern nur eine Matratze am Boden aufgestellt war, geschlafen habe ich aber trotzdem wie ein Stein, bevor es früh losging. Im Sonnenaufgang und feinem Morgennebel fuhren wir durch die mit Tau verzierte Landschaft nördlich von Stockholm, nach einem dreissigminütigen Fussmarsch erreichten wir auch die Arena, die heute 7500 Läufer fassen wird. Die Temperaturen waren noch unter dem Nullpunkt, ich war aber mit der Schweizer Daunenjacke bestens ausgerüstet.
Aus einer ungewohnten Perspektive, der diesjährige Massenstart
Für das zweite Team durfte ich auf die siebte Strecke gehen, dies zusammen mit drei weiteren Läufer, da einige Strecken von vier Läufern besetzt sind. Den ganzen Modus hier zu erklären wäre jetzt aber zu aufwändig, mach dir nicht´s draus, wenn du es nicht verstehst, es ist chaotisch.
Gut vorbereitet von Trainer Graham und Betreuer Per absolvierte ich einen meiner besten Läufe bis jetzt in Schweden und konnte mein Team wieder 13 Positionen nach vorne bringen, es resulierte der 97. Rang, Top 100, checked!
Das Terrain war wieder von erster Klasse, schöne, offene, felsige Partien und dichte, moosbewachsene Wälder, Täbyterrain eben, wie es Anna immer nennt.
Wieder zurück im Hotel ging es auch gleich weiter in eine Pizzeria, ein Stammlokal des Klubs, irgendwo im Banlieu von Stockholm. Dabei konnten wir unsere erfolgreiche Saison abschliessen und auf die neue Saison ausblicken, die wahrscheinlich mit einem Trainingslager auf Gran Canaria im Februar eingeläutet wird. Ein spontaner Saunagang am späten Abend läutete den Tag aus, bevor es am nächsten Morgen ziemlich gleich vonstatten ging, nur eben als Einzellauf.
Mein Ranking in der Schwedischen Rangliste ist immer noch zu schlecht, da ich die maximale Anzahl Wettkämpfe noch nicht ausgeschöpft habe, was bedeutet, dass ich nicht in der Elitenklasse starten konnte, nur bei den "gewöhnlichen" Junioren. Die Chance nutzte ich mit einem starken Lauf und belegte den dritten Rang. Schade, dass die OL-Saison hiermit abgeschlossen ist. Also ja, natürlich erst nach der obligaten warmen Dusche im Freien, die über den gefrorenen Boden bestiegen wurde...
Mit dem Car ging es dann auch wieder nach Mora, wo die Tacos schon auf mich warteten. Der Genuss bliebt aber in grenzen, da für mich eine Premiere anstand. Ich sollte in der Skigymi-Unihockey-Mannschaft debutieren! Eine richtige Ehre, da das Team in einer Lokalliga spielt, welche für die meisten hier wichtiger ist als die "Allsvenskan", die oberste Liga. Es gelang mir nicht mal so schlecht, konnte ich doch einige lobende Worte einsammeln. Morgen geht es dann vielleicht schon zum ersten Ernstkampf, ein Freundschaftsspiel gegen die Mannschaft eines Nachbardorfs.

Ein anstrengendes, aber sehr gelungenes Wochenende, nun darf der Schnee kommen!


Freitag, 9. Oktober 2015

Pungen, Granen, Berget, Sebbe, Perre und Co.

Nach einem harten Weekend für die Beine wurde diese Woche viel "gestossen".
Begonnen wurde damit am Dienstag, auch heute Freitag spüre ich meinen Oberkörper noch sehr gut.
Die Woche Nummer 8 kann abgehäkelt werden, der aktuelle Trainingsstand: gut 80 Stunden Belastung.

Mit einer Intervalleinheit auf dem Thoraxtrainer ging es in diese Oberkörperwoche. Der Thoraxtrainer ist eine fantastische Erfindung. Man steht dabei auf einem Gerät, welches die Funktion eines Laufbandes erfüllt, allerdings einfach für die Doppelstockbewegung. Die Geräte sind vor diversen Spiegeln aufgestellt, welche es erlauben, seine eigene Technik gleich live zu analysieren. Zudem wurden wir noch gefilmt, die Videos konnten wir in den Pausen kurz betrachten.

Am Abend fuhr die IFK Mora-Delegation am Skigymi dann noch ans offizielle 25Manna-Training, natürlich wieder ein Riesenanlass, verglichen mit der Schweiz. Das Gelände vom allerfeinsten, nur wird es langsam wirklich kalt und ich war der letzte Teilnehmer mit kurzen Ärmeln.

Ja, der Herbst hat uns voll und ganz im Griff, wie folgendes Foto zeigt:
Blick auf unsere Wohnsiedlung
Die Farbenpracht ist hier fast noch herrlicher als bei uns, ausgenommen sind natürlich die Lärchen im Engadin. Während am Morgen die Temperaturen unter dem Nullpunkt sind und auf dem Fluss ein feiner Nebel liegt, haben wir tagsüber noch die letzten wärmenden Sonnenstrahlen, allerdings kommen die Temperaturen auch nicht mehr in einen zweistelligen Bereich.
Farben am Tag, Farben auch in der Nacht am Mittwoch, das schönste Nordlicht, welches ich überhaupt gesehen habe, so richtiges Strahlen, leider zogen aber bald Wolken auf.
Fotos könnt ihr gerne auf Google ansehen, unter dem Suchbegriff "Norrsken Mora" wisst ihr, was wir hier jeweils erleben ;-)

Vor diesen Erscheinungen trafen wir Herren der ersten Klasse aber noch im Stammlokal der Schule, dem legendären Bahnhofskiosk, riesige und delikate Pizzas für gut 7.-, passt doch!
Pungen, Granen, Sebbe und Aflo auch hier dabei!

Eine Sensation am Donnerstagmorgen, ich musste zum ersten mal so richtig "büffeln"! Am Montag steht eine Prüfung über griechische Mythologie an, auf welche ich mich natürlich seriös vorbereite, um endlich das Gefühl zu bekommen, wirklich in einem Gymnasium zu sein.
Französichlehrer Bosse hatte auch einen guten Tag erwischt und konnte es nicht lassen, als Beispielsatz "er hat einen Langen" zu wählen und zudem noch die Länge zu erwähnen, welche er im TV gesehen hat. Mein Vorgänger Sandro meinte nur:" Typisch Bo"

Am Abend traf sich unser Jahrgang sich bei dem Mädchen, zuerst ein angeregtes Fusballspiel draussen, dann ein Horrorfilm in der warmen Stube. Ganz nach meinem Motto (und mittlerweile auch jenem aller Erstklässler) "Alla ska med", alle sind dabei, waren wir fast vollzählig!

In gut 2 Stunden reisen wir mit dem Car nach Stockholm für die 25Manna, die drittgrösste Staffel hinter Jukola und Tiomila. 350 Teams a 25 Läufern sind angemeldet, wir sind also nicht alleine im Wald.
Anna, die den aufmerksamen Bloglesern bereits bekannt ist, ist als Postensetzerin im Einsatz und hatte es schwer, mir nicht schon meine ganze Bahn zu erklären, sie hielt aber dicht, ich schwöre!

Mittlerweilen sehe ich mich selbst als richtiger Bestandteil dieser Gruppe, diesem Skigymi. Ich werde wie ein Schwede behandelt und schätze dies sehr, wie auch sie es schätzen, ncht mehr immer Englishc sprechen zu müssen. Sicher half mir dabei meine offene Art, aber auch die Kollegen hier machten es mir leicht, mich zu integrieren. Es macht einfach jeden Tag von neuem Spass, hier zu leben. Mit einem Lachen aufstehen, mit einem Lachen zu Bett gehen!

Endlich sind auch unsere Schuluniformen eingetroffen, die wir gerne zur Schau stellen ;-)
Eine absolut fantastische Gang!

Zum Schluss wieder die Auflösung des Titels:
Da wir uns mittlerweile als richtiges Team ansehen, waren Spitznamen zur eine Frage der Zeit.
Bei "Granen" handelt es sich zum Beispiel um Mitbewohner Martin, "Pungen" heisst eigentlich David Ljunglund. 

Bis bald, Lieber Leser!