Montag, 12. Oktober 2015

25Manna

Auch wenn du vielleicht denkst, dass hier deine Schwedischkentnisse an gewisse Grenzen stossen, nein, du hast es richtig übersetzt. Der Titel dieses Posts und der Name der drittgrössten OL-Veranstaltung in Schweden bedeutet wirklich "25 Mann". 25 Personen in einem Staffelteam. Okay, mit viel Werbeaufwand würden wir mit der OLG St. Gallen/Appenzell vielleicht ein ganzes Team vollkriegen, OK Linné, der grösste OL-Klub Schwedens stellte sechs Teams. 150 Mann.

Mit Mora stellten wir heuer drei Teams, was allerdings nicht rekordverdächtig ist, es sind auch schon vier gewesen, wird stolz berichtet.
Der Reiz an dieser Staffel ist vor allem, dass es gewisse Limitierungen bezüglich des Alters und des Geschlechts gibt. Es dürfen also nicht nur Eliteläufer in einem Team aufgestellt werden, es muss auch Seniorinnen und Junioren beinhalten. Somit gewinnt also nicht unbedingt der Klub mit der teuersten Eliteabteilung, sondern der wirklich "beste Klub", wie es in der Werbung auch heisst.

Die Reise begann am Freitagabend, gewohnt mit dem Reisecar nach Stockholm, wo wir unser Hotel in einem Vorort der Hauptstadt bezogen. Wie schon an der SM wollte es der Zufall auch dieses Mal, dass für mich kein Bett, sondern nur eine Matratze am Boden aufgestellt war, geschlafen habe ich aber trotzdem wie ein Stein, bevor es früh losging. Im Sonnenaufgang und feinem Morgennebel fuhren wir durch die mit Tau verzierte Landschaft nördlich von Stockholm, nach einem dreissigminütigen Fussmarsch erreichten wir auch die Arena, die heute 7500 Läufer fassen wird. Die Temperaturen waren noch unter dem Nullpunkt, ich war aber mit der Schweizer Daunenjacke bestens ausgerüstet.
Aus einer ungewohnten Perspektive, der diesjährige Massenstart
Für das zweite Team durfte ich auf die siebte Strecke gehen, dies zusammen mit drei weiteren Läufer, da einige Strecken von vier Läufern besetzt sind. Den ganzen Modus hier zu erklären wäre jetzt aber zu aufwändig, mach dir nicht´s draus, wenn du es nicht verstehst, es ist chaotisch.
Gut vorbereitet von Trainer Graham und Betreuer Per absolvierte ich einen meiner besten Läufe bis jetzt in Schweden und konnte mein Team wieder 13 Positionen nach vorne bringen, es resulierte der 97. Rang, Top 100, checked!
Das Terrain war wieder von erster Klasse, schöne, offene, felsige Partien und dichte, moosbewachsene Wälder, Täbyterrain eben, wie es Anna immer nennt.
Wieder zurück im Hotel ging es auch gleich weiter in eine Pizzeria, ein Stammlokal des Klubs, irgendwo im Banlieu von Stockholm. Dabei konnten wir unsere erfolgreiche Saison abschliessen und auf die neue Saison ausblicken, die wahrscheinlich mit einem Trainingslager auf Gran Canaria im Februar eingeläutet wird. Ein spontaner Saunagang am späten Abend läutete den Tag aus, bevor es am nächsten Morgen ziemlich gleich vonstatten ging, nur eben als Einzellauf.
Mein Ranking in der Schwedischen Rangliste ist immer noch zu schlecht, da ich die maximale Anzahl Wettkämpfe noch nicht ausgeschöpft habe, was bedeutet, dass ich nicht in der Elitenklasse starten konnte, nur bei den "gewöhnlichen" Junioren. Die Chance nutzte ich mit einem starken Lauf und belegte den dritten Rang. Schade, dass die OL-Saison hiermit abgeschlossen ist. Also ja, natürlich erst nach der obligaten warmen Dusche im Freien, die über den gefrorenen Boden bestiegen wurde...
Mit dem Car ging es dann auch wieder nach Mora, wo die Tacos schon auf mich warteten. Der Genuss bliebt aber in grenzen, da für mich eine Premiere anstand. Ich sollte in der Skigymi-Unihockey-Mannschaft debutieren! Eine richtige Ehre, da das Team in einer Lokalliga spielt, welche für die meisten hier wichtiger ist als die "Allsvenskan", die oberste Liga. Es gelang mir nicht mal so schlecht, konnte ich doch einige lobende Worte einsammeln. Morgen geht es dann vielleicht schon zum ersten Ernstkampf, ein Freundschaftsspiel gegen die Mannschaft eines Nachbardorfs.

Ein anstrengendes, aber sehr gelungenes Wochenende, nun darf der Schnee kommen!


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