Donnerstag, 5. November 2015

Kein Trainingslager gleich Schweiz

Die Gleichung im Titel ist jetzt etwas verwirrend, das könnten wir aber im Verlaufe dieses Artikels noch ändern.
Mit meinem Pfeifferschen Drüsenfieber geht es wie gewohnt weiter, keine Symptome, nur Blutwerte, aus denen nichts gutes schliessen lässt. Weiterhin darf ich nicht trainieren, was dann zu den eigentlichen Problemen führt, mit denen ich mich momentan herumschlagen muss. Der seelische Schmerz, der mir durch die ganze Krankheit zugefügt wird, ist um einiges schlimmer.

Wie schon in den Ferien bin ich weiterhin ziemlich einsam, denn nebst der Schule kann ich in Moment einfach nichts machen, ich bin zuhause, mal draussen und so verschmelzen die Tage nur sehr zaghaft. Nach einem Gespräch mit den Trainern war dann auch klar, dass es nicht allzu viel Sinn macht, in´s anstehende Trainingslager zu fahren, Destination wäre, wie schon im Herbst, Idre gewesen.
Da ich es hier alleine keinen Tag länger aushalten würde, wenn alle meine Freunde weg wären, entschieden wir, meine Familie, mein Trainer und ich, dass ich schon Übermorgen Samstag wieder in die Schweiz fliege! Diesmal wird der Aufenthalt aber mehr als doppelt so lange, ich bleibe stolze neun Tage. Mal schauen, ob ich danach noch Schwedisch spreche ;-)

So, lassen wir das Negative nach den Schemen der dialektischen Erörterung hinter uns, ich weiss auch noch einige positive Dinge zu berichten!
Mora wurde in der letzten Tagen nämlich vom wunderschönen Spätherbst erfasst, die Temperaturen stiegen sogar wieder ein den zweistelligen Plusbereich.
Obwohl keine knallgelben Blätter mehr in den Birken am Stentorp hängen, hatte auch diese Zeit ihren Reiz, die letzten warmen Sonnenstrahlen mussten noch aufgesaugt werden, denn jetzt geht es definitiv bergab. Nebel, Kälte und die einsetzende Dämmerung vor 16:00 läuten den Winter ein, von Schnee aber noch keine Spur.

Und Sport, ja das gab es jetzt doch noch, nicht nur Fifa an der Konsole, nein, Unihockey!

Die lang ersehnte Lokalliga, der Korpen, begann gestern. Für das erste Spiel wurde das ganze Skigymi mobilisiert und mit Autos ins Stadion, ja Unihockeystadion, gefahren, wo wir auf den Rängen schnell Stellung bezogen. Gegner heute Abend: "Hanson Motor", eine lokale Autofirma.
Mit meinen Kuhglocken, gut 50 Fans und einer Pauke feierten wir unser Team schon beim Auflaufen auf das Spielfeld. Unsere Fangesänge waren noch nicht ganz ausgereift, jedoch sehr laut, hier einige feine Beispiele, Pauken und Klatschrythmen müssen selbst ausgemalt werden:

  • "Hanson Motor hat keine Kunden!"
  • "Baien (einer unserer Starstürmer) stemmt 100 (Kg) auf der Pressbank!"
Schöne Statistiken, sowie unser Matchplan und Berichte findet ihr auf unserer Facebookseite, sowie auf der offiziellen Seite der Liga.

Im Vorfeld wurde mit einer Niederlage gerechnet, da letztes Jahr kein Ligaspiel gewonnen wurde. Doch was dann geschah, war magisch: Von Beginn an dominierte Skidgym die Autoverkäufer, man liess defensiv keine Chance und offensiv ging man in den Frontalangriff, unsere voll getrainierten Stürmer, so wie ein Traktor oder Panzer, hielten den Torwart des Gegners unter Dauerbeschuss.
Nach acht Minuten erlöste uns "Allerhed" nach einem phänomenalen Zuspiel von "Baien", die Eins stand! keine 100 Sekunden vergingen, bis unser Torgarant Axel Aflodal zuschlug und nur 18 Sekunden später schoss uns Albin definitiv in's Glück, die Tribüne stand Kopf und der amtierende Capo schon jetzt heiser.
In der zwölften Minute war dann aber unser Torwart Hugo zum ersten mal geschlagen, der sonst eine sehr stabile Leistung an den Tag legte. Es sollte aber das einzige Gegentor des Abends bleiben.
Auch in der zweiten Halbzeit liess der Druck nicht nach, Captain Herbert brachte es auf den Punkt: "voller Krieg" das Motto unserer Mannschaft. Das nächste Tor folgte alsbald, wieder von einem Erstklässler erzielt. "Pungen" hiess der Torschütze, Axel Alfodal mit dem herrlichen Zuspiel.
14 Sekunden später erhöhte der Captain auf 5:1, kurz vor Ende dann nochmals auf den Endstand 6:1, was für eine Freude! 
Ein fulminanter Start in die Saison, so darf es weitergehen!
Damit verabschiede auch ich mich, der Reis im Reiskocher gart schon und die Chicken-Nuggets in der Pfanne brutzeln!



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