Samstag, 12. September 2015

Herbstanfang mit Nordlichtern und Tacos

Der Herbst hat Mora in den Griff bekommen.
Die ganze Woche schon waren die Temperaturen am morgen sehr frisch, tagsüber ziemlich frisch.
David, ein Mitschüler von mir, hat mir deshalb folgenden Satz beigebracht: "Helvete vad kalt är det!"
Das Wort "Helvete" kennt der Leser bereits, "kalt" ist dasselbe in Deutsch.

Der Montag veränderte unsere Schule. Nachdem ich meine ersten drei Schulwochen noch an der "St. Mikaelsskolan" bestritt, laufe ich nun tagtäglich in die Gebäude des "Mora Gymnasiums".
Einen Grund dafür konnte mir noch keiner nennen, für mich brachte dieser Namenswechsel zunächst mal einen chaotischen Morgen. Meine musikalischen Mitschüler mussten alle etwas zur Zeremonie, welche im Freien stattfand, beitragen. Man könnte mich zum Helfen gebrauchen, meinte die Lehrerin. Zu helfen gab es nicht, ich stand also draussen, bis man Erbarmen mit mir hatte und mich zu einer heissen Schokolade entsandte. Die Schwedisch-Lektion bestritten wir dann zu viert, der Lehrer und die neue Mitschülerin schon eingerechnet.

Das beste an der Zeremonie, bei der es sogar noch zu regnen begann, war, dass das gesamte Rektorat am Ende Süssigkeiten ins Publikum schmiss!

Am Dienstag traten wir zum Krafttest an. Nicht irgendwelche kuriosen Sachen wie in der Schweiz mit Rumpfkraft, nein richtige Dinge mit Klimmzügen, Dips und Rumpfbeugen. Dass am Anfang gefragt wurde, ob jemand regelmässig in den Kraftraum gehe, verstand ich nicht. Es hat sich aber niemand gemeldet und nun sollte sich also herausstellen, ob sich die Update-Bizeps-Workouts mit Jenny und Dominik gelohnt haben. Zum ersten Mal schnitt ich ich bei einem Leistungstest (3000m-Lauf ausgenommen) nicht allzu schlecht ab! Auch von den Frauen liess ich mich nicht mehr bezwingen...

Am Abend (und am Donnerstag gleich nochmals) trafen wir Jungs uns zum gemeinsamen Fussballspiel vor dem Haus. So lernte ich auch gleich Begriffe wie Mål (=Tor), Mittback (=Innenverteidiger) oder Hem-mot (=zurück). Den Mücken bliebt unser Spiel auch nicht verborgen, was den Effekt hatte, dass jeder Spieler versuchte, laufend in Bewegung zu bleiben. Ich habe das irgendwie zu spät realisiert.

Taco-Kväll am Mittwoch. Mittlerweile ist das unsere Hausspezialität geworden, mindestens einmal pro Woche gibt es bei uns Tacos. Der Mensakoch hatte aber wohl die gleiche Idee, am Donnerstag gab es also Tacos in der Schule. Auch Tortillachips konnten da geschöpft werden, in Trogen undenkbar. Malin, zwei Jahrgänge ob mir und mein Gesprächspartner beim Anstehen meinte nur so:" Eigentlich ist Taco ein Schwedisches Gericht. In Mexiko essen die das sicher nicht so oft wie wir".

Für das Wochenende verreisten alle OL-Läufer in meiner Klasse. Ihr Highlight, die Schwedische Meisterschaft für bis 16-jähirge stand an. Nach der Vorbereitung für meine Nachbarin Anna (sie mag Eis, also assen wir einen kleinen Kübel zu zweit leer) gingen wir noch nach draussen, man sagte uns, dass Nordlichter zu sehen seien. Enttäuscht wurden wir nicht, das Naturspektakel war zwar nicht im vollen Umfang zu sehen, es war aber da. Schade nur, dass meine Nikon zuhause bliebt und Handykameras in diesen Belangen schlicht machtlos sind.

Für den Freitag war ein Treffen mit zwei Frauen an der Schule vorgesehen, denen Aufgabe es ist, für die persönlichen Stundenpläne zu schauen. Ich darf in Mathe die Klasse wechseln und bin dort nun ein Jahr höher angesiedelt. Nachdem ich schon am Donnerstag die erste Französischlektion absolviert hatte, sollten noch mehr Korrekturen vorgenommen werden.
Wenn es nach Plan läuft, werde ich vielleicht auch bald Deutsch unterrichten! An dieser Idee hatten die beiden Damen grosse Freude, auch Vianney aus Frankreich und Tucker,aus Kanada, die anderen verbleibenden Austausschüler (dem Letten hat es schon gereicht...), werden so wohl noch gefordert.
Vom Französisch werdet ihr noch hören, dieser Lehrer ist einfach zu amüsant!
Nächste Woche ist schon eine Prüfung angesagt, wir müssen alle Wochentage kennen und regelmässige Verben im Präsens konjugieren. Da muss ich wohl noch hinter die Bücher ;-)

Für das Wochenende gibt es für mich nicht so viel zu tun. Alle sind weg, ich beschäftige mich mit Hausarbeiten und Training. Ebenfalls wurden mir diverse Lernbücher für die Schwedische Sprache ausgehändigt, das Grammatik-Studium kann losgehen!
Vom Rollskitraining am Samstag


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