Montag, 11. Januar 2016

Endlich kam der Schnee. Und die Skis auch...

Lange blieb es nun still auf diesem Blog, ich gönnte mir die drei Wochen Weihnachtsferien in der Schweiz. Deshalb folgt auch erst jetzt der erste Eintrag des Jahres. Wie gewohnt lasse ich eine detaillierte Dokumentation über die Zeit in der Schweiz aus, ich habe das gemacht, was ich auch sonst machen würde. Ich weilte über Neujahr im Trainingslager des Schweizer Ski-OL-Juniorenkaders im Engadin. Auch dort, hoch oben in den Alpen zeigte sich dasselbe triste Bild wie auch in Mora. Es war schon gut, noch in´s Norrland zu reisen, da auch in Mora wieder zweistellige temperaturen an die Macht kamen.
Im Norrland steigen wir auch wieder ein, denn diesen Kurztrip bestritt ich ja auch noch vor Weihnachten.
Irgendwann an diesem Freitag erreichten wir das Skigebiet Storklinten, gut 70km vom Polarkreis entfernt, natürlich im dunkeln. Die Fahrt setzte mir kräftig zu. Auch wenn ich während der Fahrt oft schlafen konnte, war ich nach 10 Stunden im Kleinbus total kaputt.
Dementsprechend verliefen auch die Wettkämpfe; zumindest der Erste. Das Laufgebiet war vor allem physisch extrem fordernd, da das Gelände sehr steil war. Ich habe es aber trotzdem noch fertiggebracht, Fehler zu machen, sodass ich mich in der Rangliste nicht allzu weit vorne fand. Dafür war das ganze landschaftlich einfach nur fantastisch. Gegen 10 Uhr ging die Sonne auf und dieses Licht erhellte die weissen Bäume rot-gold. Man schätzt die Sonne umso mehr, je nördlicher man kommt, denn kurz nach 13:00 verschwand sie auch schon wieder.


Am zweiten Tag konnte ich mich wieder rehabilitieren, sodass ich an der Siegerehrung völlig überraschend als sechster nach vorne gerufen wurde. Als wir dann im Auto sassen, begann es auch schon zu regnen und der Winterzauber verschwand wieder mit uns zusammen. Von meiner Reise nach Hause berichte ich jetzt bewusst nicht mehr, habe ich ja schon im Voraus gemacht. Eines bleibt zu erzählen, damit die folgende Story einen anderen Charakter bekommt. Meine Skis blieben beim Umsteigen in Stockholm zurück; Sprengstoffverdacht. Der Skisack wurde dann mehrmals geröngt, somit verpassten sie den Weiterflug nach Kopenhagen. Glück also, dass in der Schweiz noch kein Schnee lag, denn erst zwei Tage danach kamen sie in Herrgottsfrühe an die Haustüre.
Nun bleibt mir aber noch, von der Reise zurück zu berichten. Wer den Bericht dieser Odyssee noch nicht auf Facebook las, findet ihn hier nochmals:

6:15: Wecker
7:42: Durch den Stau aus dem Appenzellerland reicht es gerade noch auf den Interregio zum Flughafen Zürich
9:00: Interview mit dem Swiss Orienteering Magazine
9:50: Entspannt am Gate angekommen, Abflug um zehn Minuten verschoben. Kein grund zur Sorge, wir haben ja Zeit…
10:20: Boarding in den SAS Airbus A320, der mich erstmal nach Kopenhagen bringen sollte.
10:50: Der Pilot meldet, dass er beim Outside-Check (Kontrollgang um die Maschine) Auffälligkeiten am linken Triebwerk feststellte und einen Mechaniker auf die Parkposition beorderte.
11:30: Es wird geschraubt und gemacht, mittlerweile sind wir um mehr als eine Stunde verspätet.
11:56: Wir verlassen das Gate A66 in Zürich!
13:50: Landung in Kopenhagen, automatische Umbuchung auf einen Flug, der um 16:10 starten soll.
14:50: Nach Erhalt des neuen Boardingpass könnte vielleicht ein lokales Carlsberg die Stimmung erheitern?
16:20: Wir verlassen Kopenhagen, sogar auf einem Platz mit viel Beinfreiheit am Notausgang!
17:26: Planmässige Landung am Flughafen Arlanda
18:20: Noch immer ist mein Skisack nicht auf dem Band erschienen, schnell kann die Dame am Schalter sagen:“ Jaja, die Ware ist noch in Dänemark, sie kommt in zwei Stunden“
18:35: Bravo, in 10 Minuten geht der letzte Zug nach Mora, ich lasse mir die Skis nachliefern, die mich wohl nicht vor Montag erreichen werden
18:38: Spürt sich die SJ, die Schwedische Bahn noch? 100 Schweizer Franken für eine Fahrt mit zweimal Umsteigen? Die beiden heutigen Bahnreisen kosten mittlerweile so viel wie der Flug selbst.
19:13: Verfassung dieser Tirade im Intercity nach Gävle. Eine Stadt, deren Name gewisse Ähnlichkeiten mit dem Wort „Jävle/Jävla“ aufweist (Jävla = Fluchwort, „Verdammt").
23:23: Voraussichtliche Ankunft in Mora.
Die Moral aus der Geschichte als Lehre für die Zukunft:
-Die Wahrscheinlichkeit, dass der Flughafen Kopenhagen oder SAS Skis transportieren kann, ist beschränkt. Auf 2 von 2 SAS-Reisen via Kopenhagen kam mein Skisack nicht rechtzeitig an der Destination an.
-SAS bucht automatisch um, was dann wieder für meine Lieblingsfluggesellschaft spricht, die mir heute Paradoxerweise auch noch den Vielfliegerstatus ausstellte. 
-SBB und SJ spielen auf der selben Preisklasse mit ihren Bahntickets

Ein schöner Aspekt dieses Tages gibt es trotzdem noch zu erwähnen:
Da meine Skis nun erst am Sonntagabend eintrafen, versuchte ich via die Skigymi-Gruppe auf Facebook, der ungefähr 150 Personen angehören, Ersatzmaterial aufzutreiben. Innert Stunden erhielt ich so viele Angebote, dass ich wohl einen ganzen Wachstruck mit Material hätte füllen können.
Das ist eben Skigymi!

Jetzt sitzen ich aber wieder mit meinen Kunstfreunden auf dem Korridor. am vergangenen Wochenende stand ich aber wieder viel auf den Skiern. Der Winter ist in Mora, wer ihn sucht. Minus 20 Grad und schöner feiner Pulverschnee sowie herrlicher Verhältnisse machten es zu einem grossen Spass, endlich wieder zurück zu sein.





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